Die Baumpflanzaktion ist eine traditionelle Mitmachaktion des Runden Tischs Landschaft der Stadt Püttlingen, an der sich jährlich zahlreiche Helferinnen und Helfer aus zahlreichen naturschutzbetreibenden Vereinen und Organisationen mit großer Motivation beteiligen. Im Rahmen der diesjährigen Pflanzaktion wurden im Stadtgebiet ca. 65 Bäume gepflanzt, davon etwa 25 im städtischen Bereich.
Mit der Pflanzaktion soll die hohe Bedeutung der Bäume für die Umwelt, das Klima und die Lebensqualität der Bevölkerung hervorgehoben werden. Vor allem in den heißen Sommermonaten wissen die Menschen die Fähigkeit der Bäume zur Abkühlung (Verdunstungseffekt), zur Luftfilterung, als Sauerstofflieferant und Schattenspender zu schätzen. Gerade Waldspaziergänge machen dies sehr deutlich. Sobald man nach der wohltuenden Kühle des Waldes offene Freiflächen oder gar versiegelte Siedlungen betritt, steigt die gefühlte Temperatur um einige Grade an. Anders sieht es teilweise leider im Herbst aus, wenn die Bäume die „unangenehme Angewohnheit“ besitzen ihr Laub fallen zu lassen. Anrufe erboster BürgerInnen in der Stadtverwaltung sind dann leider an der Tagesordnung. Will man eine grüne Stadt haben, lässt sich dieser „lästige Nebeneffekt“ jedoch nicht vermeiden. Stadtbäume sind gerade in der Zeit des Klimawandels wichtiger denn je.
Auf der anderen Seite, ausgelöst durch den vermehrten Hitze- und Trockenstress in den vergangenen Sommern, leiden viele Bäume Not – und das nicht nur in der Stadt, sondern auch in Wäldern, Parks und Gärten. Niederschläge erfolgen oft in Form von Starkregenereignissen, so dass das Wasser größtenteils oberflächig abläuft und nur sehr eingeschränkt von den Wurzeln der Bäume aufgenommen werden kann. Damit kommen immer mehr Bäume nicht mehr zurecht. Infolge dessen waren in den letzten Jahren zahlreiche Fällungen im Stadtgebiet erforderlich.
An der diesjährigen Pflanzaktion nahmen u.a. folgende Mitglieder des Runden Tisches Landschaft teil: Naturschutzbeauftragte der Stadt Püttlingen, Bienenzuchtverein 1893 Püttlingen, Köllerbacher Wildbienenschutz- und Bienenzuchtverein, NABU-Ortsgruppe Köllertal, Natur- und Vogelschutzverein Köllerbach, Natur- und Vogelschutzverein Püttlingen, Obst- und Gartenbauverein Etzenhofen, Obst- und Gartenbauverein Herchenbach, Obst- und Gartenbauverein Köllerbach, Jäger und Landwirte.
Die Helferinnen und Helfer trafen sich am Samstagmorgen um 10 Uhr bei Sonnenschein, aber auch eisigen Temperaturen, auf dem städtischen Bauhof. Aufgrund des gefrorenen Bodens waren die Pflanzbedingungen nicht optimal, aber Dank der sehr guten Vorarbeit durch den städtischen Bauhof – die Pflanzlöcher waren schon mit Hilfe eines Baggers vorbereitet worden - konnte die Pflanzaktion dennoch in großen Teilen wie geplant stattfinden und die Helferinnen und Helfer gingen mit guter Laune ans Werk.
In diesem Jahr wurden im städtischen Bereich durch die Pflanzungen großteils Bäume ersetzt, die im vergangenen Jahr aufgrund von Krankheit und Vitalitätsverlust gefällt werden mussten. Eine Gruppe pflanzte in der Innenstadt von Püttlingen neue Bäume an. In der Grubenstraße wurden verwaiste Verkehrsinseln mit neuen Bäumen belegt. Auf dem Spielplatz Almeshofen wurden kürzlich gefällte Birken durch Neupflanzungen ersetzt. Auf dem Spielplatz Heidknüppel wurden Bäume als zukünftige Schattenspender gepflanzt, wobei sich spontan ein Anwohner als fleißiger Helfer hinzugesellte.
Zusätzlich zu den Pflanzungen im öffentlichen Bereich wurde den Vereinen für Ihre eigenen Projekte auch in diesem Jahr wieder kostenloses Pflanzmaterial (überwiegend Obstbäume und heimische Sträucher) zur Verfügung gestellt. So fanden am Samstag auch Pflanzungen u.a. am Sommerberg oder beim Dorfgemeinschaftshaus Herchenbach statt. Einige Vereine bevorzugten es, ihre Bäume zunächst zu lagern und die Pflanzung wegen des gefrorenen Bodens auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
Die eigentliche Pflanzaktion wurde mit der symbolischen Pflanzung einer Roteiche (= Baum des Jahres 2025, Infos zur Baumart siehe unten) an der Römerstraße beendet. Durchgeführt wurde die Pflanzung von Frau Bürgermeisterin Denise Klein, gemeinsam mit der ehrenamtlichen Regionalverbandsbeigeordneten Anita Morschette-Sarg. Beide bedankten sich bei den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihr großes Engagement und hoben die große Bedeutung der Bäume in den Zeiten des Klimawandels hervor. Frau Morschette-Sarg betonte, dass der Regionalverband Saarbrücken das außergewöhnliche Engagement in Püttlingen auch in diesem Jahr wieder aus voller Überzeugung tatkräftig sowie finanziell unterstützt. Anschließend an die symbolische Pflanzung wurden von Bürgermeisterin Denise Klein alle TeilnehmerInnen zu einem kleinen Imbiss ins Dorfgemeinschaftshaus Herchenbach eingeladen. Hier noch ein herzliches Dankeschön an den Obst- und Gartenbauverein Herchenbach, der seine gemütlichen Räumlichkeiten zur Verfügung stellte und sich um die Vorbereitung des Imbisses sowie die Getränke kümmerte.
Der Baum des Jahres, die Roteiche (Quercus rubra), stammt ursprünglich aus Nordamerika. In Deutschland wird die Art wegen ihrer prachtvollen Rotfärbung seit Beginn des 18. Jahrhunderts als Alleebaum oder in Parks angepflanzt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Art hier auch forstwirtschaftlich genutzt. So wächst die Roteiche schneller als die heimischen Arten, ist resistenter gegen Schädlinge (z.B. gegen den Eichenprozessionsspinner) und kommt auch mit Trockenheit besser zurecht als die heimischen Eichen. Das Holz ist wirtschaftlich wertvoll und kann vielfältig verwendet werden, z.B. für Möbel oder Konstruktionsholz im Innenbereich. Von den heimischen Eichenarten ist die Roteiche, neben der ausgeprägten Rotfärbung der Blätter im Herbst, vor allem durch die spitz-lappigen Blätter und die deutlich rundlicheren Früchte zu unterscheiden. Mit einem Anteil von 0,5 % ist die Roteiche mittlerweile die häufigste nicht-heimische Laubbaumart in unseren Wäldern.




