Die Stadt Püttlingen beschloss im Jahr 2020 ein Radverkehrskonzept für das gesamte Stadtgebiet zu erstellen. Obwohl die Stadt Püttlingen über eine für das Radfahren eher wenig geeignete Topographie verfügt, wurde nach Lösungswegen gesucht, um die Attraktivität des Radverkehrs in Püttlingen zu erhöhen. Ziel ist es, mehr Menschen für das Radfahren zu gewinnen und so eine Entlastung der Stadt durch den motorisierten Individualverkehr zu erreichen. Dabei können die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen hin zu einer neuen „Fahrradkultur“ genutzt werden. Fahrrad fahren wird immer beliebter in der Bevölkerung und das hat gute Gründe:
- Regelmäßiges Radfahren beugt Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems vor und trägt zur Vermeidung von Übergewicht sowie zur Stärkung des Immunsystems bei. Fahrten mit dem Fahrrad zum Arbeitsplatz oder zur Schule senken nachweislich die Krankheitstage und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit. Außerdem werden Motorik und Gleichgewichtssinn trainiert.
- Radfahren ermöglicht Mobilität, zeitliche Flexibilität und damit Selbstständigkeit, insbesondere für Kinder, Jugendliche, einkommensschwächere und Senioren. Eine fahrradfreundliche Verkehrsraumgestaltung, auch im Hinblick auf die neue Generation von Fahrrädern mit Elektrounterstützung und moderner Beleuchtung, erhöht die Sicherheit insbesondere für Kinder und ältere Menschen.
- Radverkehr erhöht außerdem die Lebensqualität in der Stadt und die Attraktivität für den Tourismus. Mehr Radverkehr in der Stadt bedeutet weniger Lärm, weniger Abgase und dafür mehr Leben und Bewegung in der Stadt. Die Erschließung des Gebiets mit passender Radinfrastruktur fördert den Klimaschutz. Im Gegensatz zum Autoverkehr ist Radfahren klimaneutral. Beim Radfahren werden keine fossilen Brennstoffe verbrannt und deshalb kein CO2 ausgestoßen. Somit kann durch die Verlagerung von Autoverkehr zu Radverkehr viel CO2 eingespart werden. Auch die Feinstaubbelastung wird durch das Umsteigen auf das Fahrrad stark reduziert und trägt somit zum Umwelt-/Klimaschutz bei.
- Der Radverkehr stärkt nicht zuletzt auch den lokalen Handel und somit die Innenstädte. Rad fahrende kaufen wohnortnah ein und unterstützen damit den lokalen Einzelhandel. Somit steht ihnen mehr Geld für Konsum zur Verfügung, da sie geringere Mobilitätskosten haben.
Das vorliegende Radverkehrskonzept soll für die Verwaltung als Handlungsgrundlage zur Förderung und zum Ausbau des Radverkehrs in der Stadt für die nächsten Jahre dienen.