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Neben der wüst gefallenen mittelalterlichen Siedlung Wolfringen steht die Kreuzkapelle. Die Inschrift über dem Portal weist auf das Erbauungsjahr 1584 hin, wer sie erbaute, ist unsicher. Im Dreißigjährigen Krieg, wahrscheinlich 1635, gleichzeitig mit der Burg Püttlingen, wurde die Kapelle zerstört und erst nach über einem halben Jahrhundert wieder aufgebaut.
die Szene - Jesus am Ölberg
In den Wirren der Französischen Revolution trug das Gebäude schweren Schaden davon und wurde 1802 durch eine Stiftung des Müllers Jakob Baldauf wieder in Stand gesetzt. Doch schon 1837 war die Bausubstanz so schlecht, daß sie von Grund auf renoviert werden mußte. Während des Kulturkampfes stellte man die von Pastor Johann Wolf in der Völklinger Straße aufgestellten Kreuzwegstationen um die Kapelle auf, da sie mehrfach geschändet worden waren.

Innenraum und Kreuzwegstationen restaurierte man 1897 und errichtete hinter der Kapelle einen Ölberg, der die Szene "Jesus am Ölberg" zeigte. Nach der Fertigstellung des Klosters Heilig Kreuz erfolgte eine größere Renovierung, bei der die beiden großen Fenster, die der Architekt des Klosters Heilig Kreuz ,Lehoczky, entworfen hatte, eingebaut wurden. Sie stellen die Kreuzigung und eine Pieta dar. Den modernen Kruzifixus zwischen Kreuzkapelle und Kloster schuf der Holländer Franz Griesenbrock. Ursprünglich sollte das Kreuz in der Klosterkirche hängen, doch war es für die Dachkonstruktion zu schwer.

Die grundlegende Renovierung 1997 machte die altehrwürdige Kapelle zu einem wirklichen Kleinod. Wenn man die Kapelle betritt, erblickt man hinter dem Opferaltar das neue Altarbild, das die Folterwerkzeuge der Kreuzigung Christi zeigt, die um das in der Mitte des Bildes eingefaßte alte Kreuz angeordnet sind. Dem Beter fällt beim Betreten der Kapelle sofort die Statue "Christus in der Rast" auf, die den ruhenden und nachdenkenden Christus vor seiner Kreuzigung zeigt. Die Kreuzwegstationen um die Kapelle sind restauriert und neu bemalt sowie der Außenanstrich der Kapelle erneuert worden.

Die Kreuzkapelle ist eine Wallfahrtsstätte. Traditionsgemäß pilgern an Gründonnerstagabend viele Christen aus Püttlingen und Umgebung zur Kreuzkapelle, um dort im Gedenken an das Leiden Jesu Christi allein oder gemeinsam den Kreuzweg zu beten. 

Altes Fastenlied

Was littest du in jenen Stunden,
oh Herr, in welchen du am Kreuze hingst!
Wie quoll das Blut aus deinen Wunden,
eh du ins Heiligtum als Mittler gingst.
Dies Blut ruft mir noch heut ermunternd zu,
daß du mich liebst, du großer Dulder, du.

Ja, mir zum Heil und dir zur Ehre,
gereicht dein harter Kampf, dein Kreuzestod.
Bestätigt ist nun deine Lehre.
ich baue fest darauf in jeder Not.
Unschuldig littest du, doch Preis und Ruhm,
ist auch im Tod der Unschuld Eigentum.

Was fürcht ich noch des Todes Schrecken!
Du schliefst auch einst im Grab, oh Menschenfreund.
Mag Erde meinen Leib bedecken,
wenn einst des Todes düstre Nacht erscheint.
Der Gott, der dir das Leben wieder gab,
ruft einst auch mich aus meinem dunklen Grab.