Wir alle leben in ihr und kaum einer kennt sie wirklich.
Sie begann mit Winston Churchill, Robert Schuhmann und Jean Monnet.
Sie stammt aus Paris, Rom, Maastricht, Amsterdam, Nizza und Lissabon.
Sie hatte Namen wie „EGKS“, „EWG“ und „EU“.
Sie ist weder Bundesstaat noch Staatenbund, sondern ein Gebilde „sui generis“.
Sie gilt als größtes und erfolgreichstes Friedensprojekt in der Geschichte Europas.

Die Europäische Union

Wie funktioniert EU?
Wer entscheidet?
Kann ich eigentlich mitentscheiden?
Ist die EU demokratisch?
Was hat das alles mit Schengen zu tun und was passiert nach dem Brexit?

Zur Person...

Timo Stockhorst, M. A., hat Sozialwissenschaften an der Universität Vechta, Politikwissenschaften an der Philipps Universität Marburg und Europäisches und Internationales Recht am Europa-Institut in Saarbrücken studiert.

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Europaparlaments-Abgeordneten Jo Leinen und als Landesvorsitzender der Jungen Europäischen Föderalisten im Saarland sowie stellvertretender Landesvorsitzender der Europa-Union Saar befasst er sich unter anderem mit konstitutionellen Fragen zur verstärkten, demokratischeren und nachhaltigeren Integration der EU.

Zweite Runde der Püttlinger Grenzerfahrungen 2018: „Die Entstehung des modernen Europas“

26.03.2018

Interessanter, diskussionsreicher Abend mit Timo Stockhorst, M. A., wissenschaftlicher Mitarbeiter des Europaabgeordneten Jo Leinen

Es gehört zum Alltag: Zum Einkaufsbummel mal eben nach Frankreich oder Luxemburg — für die Menschen im Saarland und die Einwohner von Püttlingen ist das zu einer Selbstverständlichkeit geworden. War das immer so und woran liegt es, dass wir das heut so erleben dürfen? Mit dem Projekt „Grenzerfahrungen“ hat das Mehrgenerationenhaus Püttlingen unter anderem dieses Thema aufgegriffen und bietet im Verlauf dieses Jahres 8 verschiedene Veranstaltungen (Module) hierzu an.

Der Vortrag unter dem Titel „Die Entstehung des modernen Europas“ war das zweite Modul in der in dieser Form einzigartigen Veranstaltungsreihe. Als Referent hatte man den Politikwissenschaftler Timo Stockhorst, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Europaparlamentsabgeordneten Jo Leinen, eingeladen.

27 Staaten, 23 Amtssprachen und 500 Millionen Menschen - wie bringt man das alles unter den berühmten einen Hut? Stockhorst erläuterte den rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörern im Püttlinger Schlösschen Rolle Europas als Vermittler von Werten wie Menschenrechten, Demokratie und Freiheit. Nach dem zweiten Weltkrieg als Europa in Trümmern lag, waren es Männer wie Churchill, Schuman, Monet und Adenauer, die all ihre Kraft dafür eingesetzt haben, die Einigung der ehemals zerstrittenen Länder voranzutreiben, Jahrhunderte alte Vorurteile im Interesse der Menschen auf diesem Kontinent abzubauen, um in einem geeinten Europa eine dauerhafte Friedensordnung schaffen zu können. Und sie waren erfolgreich: „Die EU ist zweifellos das größte und erfolgreichste Friedensprojekt in der Geschichte Europas, “ so Stockhorst. Mehr als 70 Jahre dauert der Friede in Europa mittlerweile an, eine solch lange Periode ohne kriegerische Auseinandersetzung hat es in der Neuzeit noch nicht gegeben.

Referent Timo Stockhorst freute sich über die gute Resonanz und die lebhaften Diskussionen und auch Erster Beigeordneter Christian Müller konstatierte: „Unser Mehrgenerationenhaus ist mit dem Projekt Grenzerfahrungen auf dem richtigen Weg.“ Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Mehrgenerationenhaues bedankte er sich bei Stockhorst mit einem besonderen Präsent. Müller: „Es waren Italien, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich und Deutschland, die 1957 mit dem Abschluss der römischen Verträge die erfolgreiche Entwicklung Europas in Gang gesetzt haben. Deshalb möchten wir Ihnen das Beste schenken, was diese Länder zu bieten haben“. Timo Stockhorst freute sich über Wein aus Frankreich, Tulpen aus Holland, Kochkäse aus Luxemburg, Pralinen aus Belgien, Pasta aus Italien sowie ein gutes Bier und ein Buch aus Deutschland.“

Am 14.04.2018 gehen die Grenzerfahrungen in die nächste Runde. Dann steht ein Ausflug unter dem Motto „Entlang der Grenze“ an. Bei der geführten Tages-Bus-Tour werden die TeilnehmerInnen die Teufelsburg in Felsberg, das Europadenkmal und die Kapelle der heiligen Oranna in Berus sowie das „Maison Lorraine“ in Oberdorff besichtigen können. Außerdem wird ein reichhaltiges Picknick arrangiert. Für diese Tour sind noch wenige Plätze für alle Interessierten frei. Anmeldungen sind unter der Telefonnummer 06898/691-144 möglich. Die Teilnahmegebühr beträgt 20,00 EUR.