Aktion T4 ist eine Bezeichnung für den systematischen Massenmord an mehr als 70.000 Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen, der 1940 bis 1941 von einer mit Krankenmorden beauftragten Tarnorganisation durchgeführt wurde.
Die Bürgerinitiative „Erinnerungskultur Püttlingen“ hat zusammen mit den Familien die Schicksale der Opfer aufgearbeitet, die bei der Verlegung von Familienangehörigen und Schüler/innen der Gemeinschaftsschule Peter Wust vorgestellt wurden. Frau Florence Scherer, Herr Stefan Weber und Herr Jochen Utter umrahmten die Verlegung musikalisch.
Stein Nr. 1 wurde in der Derler Straße 44 verlegt und gilt Paul Aloysius Meyer, der mit 17 Jahren den Gräueltaten des Naziregimes erlag.
Stein Nr. 2 wurde in der Weiherbergstraße 38 verlegt und gilt Maria Irene Rink, die mit 44 Jahren den Gräueltaten des Naziregimes erlag.
Stein Nr. 3 wurde in der Bärenbergstraße 124 verlegt und gilt Maria Alt, die mit 26 Jahren den Gräueltaten des Naziregimes erlag.
Stein Nr. 4 wurde in der Fresagrandinariastraße verlegt und gilt Rosa Rech, die mit 40 Jahren den Gräueltaten des Naziregimes erlag.
Alle vier Stationen wurden zahlreich besucht, um den jungen Menschen die Ehre zu erweisen und ihnen ihre persönliche Geschichte wiederzugeben. Die Geschichten sensibilisierten die Besucher/innen dafür, dass ein noch so kleines Handicap dem Naziregime genügte, um den Menschen das Leben zu nehmen. Bürgermeisterin Denise Klein appellierte im Rahmen der Verlegungen, dem Rechtsruck in der Gesellschaft geschlossen entgegenzutreten, damit solche Gräueltaten sich niemals wieder vor unseren Augen zutragen.
Nach der Verlegung der Stolpersteine fanden sich insbesondere die Familienangehörigen und deren Begleitungen zahlreich in der Martinskirche für eine Meditationsandacht zusammen, die von Frau Florence Scherer und Herrn Stefan Weber musikalisch umrahmt wurde.