Logo Stadt PüttlingenDie Köllertalstadt

Mit großem Interesse nahmen gut 50 Gäste im Püttlinger Schlösschen Platz, um den Oscar-prämierten Kurzfilm „Spielzeugland“ von Jochen Alexander Freydank zu schauen und im Anschluss über das Gezeigte mit dem Historiker Dr. Burkhard Jellonnek zu diskutieren.

Zu dem Abend luden die Bürgerinitiative Erinnerungsarbeit Püttlingen zusammen mit der Volkshochschule im Regionalverband Saarbrücken, der Stadt Püttlingen und dem Bildungscampus Saarland ein.

Eröffnet wurde der Abend durch die Begrüßung von Bürgermeisterin Denise Klein und VHS-Direktorin Dr. Carolin Lehberger. „Die Erinnerung an das, was einmal in Deutschland geschehen ist, mahnt uns: Das darf nie wieder passieren. Zeitgleich müssen wir für unsere Demokratie einstehen und dürfen sie nicht durch rechte Hetze und Hass in Frage stellen.“, so Bürgermeisterin Denise Klein.

Was nach der Filmvorführung zu hören war, war Stille, hervorgerufen durch die Mischung der Emotionen, die der Film hervorrief: Grausamkeit der Zeit, kindliche Naivität, mutige Menschlichkeit, vorurteilsfreie Kinderfreundschaft. Durch all diese Facetten des Films führte Dr. Jellonnek im Anschluss in einer Filmdiskussion mit dem Publikum.

Danach präsentierte die Bürgerinitiative Erinnerungsarbeit Püttlingen, vertreten durch ihren Sprecher Martin Schmidt, ihre Recherchen und warf einen Blick zurück auf die Stolpersteinverlegung im vergangenen September. Die Bürgerinitiative Erinnerungsarbeit Püttlingen widmet sich den vergessenen Opfern des Nazi-Regimes in Püttlingen und Köllerbach, arbeitet die Schicksale auf und erinnert mit Stolpersteinen an ebendiese. Während im vergangenen Jahr 4 Steine für Euthanasieopfer in Püttlingen verlegt werden konnten, stellte die Gruppe an diesem Abend die aktuellen Recherchen um weitere Regimeopfer vor. Die Sprecher der jeweiligen Recherchegruppen, Klaus Zimmer, Prof. Dr. Franz Folz, Dr. Burkhard Jellonnek, Rudolf Hahn und Dr. Axel Schwindling präsentierten die aktuellen Erkenntnisse. Neben Menschen, die aufgrund ihrer Homosexualität verfolgt wurden, wurden auch Schicksale politisch-verfolgter wie auch jüdischer Personen hinterleuchtet. Darunter berichteten sie auch von zwei jungen Soldaten, die kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges in Köllerbach ihr eigenes Grab ausheben mussten und anschließend im alten Steinbruch in Köllerbach exekutiert wurden.

Die Bürgerinitiative Erinnerungsarbeit Püttlingen freut sich stets über Unterstützung bei der Recherche, durch Zeitzeugenangaben, hilfreiche Dokumente und Fotos aus der Zeit oder durch finanzielle Unterstützung zur Herstellung und Verlegung der Stolpersteine.

Wer der Bürgerinitiative bei der Finanzierung der Stolpersteinverlegung unterstützen möchte, kann dies gerne durch eine Spende an das angegebene Konto machen:

Empfänger: Saarländische Gesellschaft für Kulturpolitik e.V.
Institut: Sparkasse Saarbrücken
IBAN: DE85 5905 0101 0000 6030 92

Bitte vollständige Adresse angeben, damit eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden kann.

Interessierte können sich mit Martin Schmidt (E-Mail: wasser_schmidt(at)t-online.de) oder Klaus Zimmer (E-Mail: zklaus854(at)gmail.com) in Verbindung setzen.
 

Im vollbesetzten Schlösschen diskutierte der Historiker Dr. Burkhard Jellonnek über den gezeigten Film „Spielzeugland“.

Dr. Jellonnek bei der Filmdiskussion, hier mit Bürgermeisterin Denise Klein und VHS-Direktorin Dr. Carolin Lehberger. Foto: Stephan Klein, Saarländische Gesellschaft für Kulturpolitik e.V.