Logo Stadt PüttlingenDie Köllertalstadt

Mit der Schenkung von "Uhrmachers Haus" der Familie Franz an die Stadt Püttlingen 1985 war die Voraussetzung geschaffen, das in der frühen Hälfte des 19. Jahrhunderts auf den Fundamenten der ehemaligen Schäferei der Burg Bucherbach erbaute Südwest-deutsche Quereinhaus zu sanieren und nach der Restaurierung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Haus verfügt sowohl über eine komplette Einrichtung an Möbeln und Gerätschaften eines bäuerlichen Haushaltes um 1900, als auch über eine vollständig eingerichtete Uhrmacherwerkstatt, welche die Familie Franz seit Generationen im Nebenerwerb betrieben hatte.

Johann Peter Frantz aus Walpershofen heiratete 1740 Katharina Lautenbach, die Tochter des Schmiedes, Uhrmachers und "herrschaftlichen Meyers," Hans Dietrich Lautenbach, aus Engelfangen. Sowohl im Handwerk als auch als "Ortsvorsteher" von Engelfangen wurde Johann Peter Frantz Nachfolger seines Schwiegervaters und Begründer der "Uhrmacherdynastie Frantz". Sein Sohn Johann Peter Frantz (1744-1821) fertigte die Frantzen Uhr, die Zeugnis davon gibt, dass die Familie Franz nicht nur Uhren reparierte, sondern auch Uhren gebaut hat.

Auf Grund dieser Tradition heißt das 1814/15 erbaute stattliche Haus in der Engelfanger Straße im Volksmund "Uhrmachers Haus". In Fortführung der Tradition des Hauses lag es nahe, an seine ehemalige Verwendung anzuknüpfen. 

Saarländiches Uhrenmuseum

Im März 1989 schlossen sich interessierte Uhrensammler zum "Freundeskreis alter Uhrmacherkunst" e.V. zusammen, einem gemeinnützigen Verein, der sich den Aufbau und den Betrieb eines "Saarländischen Uhrenmuseums" zum Ziel setzte. Die Vereinsmitglieder stellen ihre Sammelstücke dem Museum, das auf keine eigene Sammlung zurückgreifen konnte, zur Verfügung, um somit einen ständigen Wechsel Uhrmachers Haus zu garantieren. Pflege und Wartung der Uhren werden von den Eigentümern und/oder den Mitgliedern vorgenommen.

Während eines Symposions im Jahre 1991 entwickelten Fachleute eine Museumskonzeption, die im wesentlichen die Darstellung der Entwicklung der Zeitmessung von der Antike bis zur Gegenwart beinhaltet: Elementaruhren sollen einen Überblick über die Methoden der Zeitmessung vor der Erfindung der Räderuhr geben. Uhren unterschiedlicher Stil- und Zeitepochen verdeutlichen die Weiterentwicklung der Uhrentechnik im Bestreben nach höherer Ganggenauigkeit, Turmuhren verweisen auf die 700jährige Geschichte großen handwerklichen Könnens und die historische Uhrmacherwerkstatt vermittelt Einblicke in die alte Handwerkskunst der Uhrmacher.

Sonderausstellungen


Große Beachtung fanden die Sonderausstellungen zu solch unterschiedlichen Sachgebieten wie englische Präzisionsuhren des frühen 18. Jahrhunderts oder die Entwicklung der Küchenuhren bis hin zu Sonderausstellungen über mechanische Singvögel, Musikautomaten oder Wecker.

Projekt 'Schule im Museum'

Eine echte Innovation ist das inzwischen angelaufene Projekt "Schule im Museum". Lernort für den Unterricht über das Thema "Zeitmessung" ist nicht mehr der Klassenraum sondern, da es sich geradezu anbietet, die Räume des Uhrenmuseums. Im Bereich der Grundschule hat sich diese Kooperation bereits erfreulich entwickelt, für andere Schulformen ist an Ähnliches gedacht.

Führungen durch das Uhrenmuseum

Die Zahl der Exponate, es sind etwa 650, ist so umfangreich, dass ein Besucher Mühe haben wird, sie alle intensiv kennen zu lernen. Die vorhandenen Exponate und ihre didaktische Präsentation ermöglichen ihm jedoch einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Arten der Zeitmessung und die formale Gestaltung der Uhren im Verlauf der verschiedenen Kunstepochen. Es besteht die Möglichkeit, sich von engagierten, ehrenamtlich tätigen Fachleuten durch das Museum führen zu lassen.

Öffnungszeiten:

  • Mittwochs und sonntags in der Zeit von 15.00-18.00 Uhr
  • Weitere Termine nach Vereinbarung.

Auskunft und Voranmeldung:

  • Tel.: 06806 / 48 02 84
    (während der Öffnungszeiten des Museums, sonst Anrufbeantworter)

Eintrittspreise:

  • Normalpreis: 4,00 €
  • ermäßigt: 2,00 €

Weitere Räume im Uhrmachers Haus

Uhrmachers Haus beherbergt jedoch nicht nur Museumsräume. Der alte Scheunentrakt wird im Obergeschoss als Festsaal (111 m²) genutzt und bietet Möglichkeiten für Kleinkunstdarbietungen, Dichterlesungen, Konferenzen und Konzertveranstaltungen. Darüber hinaus stehen zwei Versammlungsräume, einer bis zu 36 Personen, ein zweiter bis zu 20 Personen, zur Verfügung.

Die Räume werden an örtliche Vereine und Verbände vergeben.

Auskunft und Reservierung:

  • Tel.: (06898) 691-256
  • Fax: (06898) 691-174