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Die Pfarrei St. Bonifatius war vor der Abtrennung von der Mutterpfarrei Liebfrauen 1947 als Vikarie eine Expositur dieser Pfarrei und der Expositus Georg Kronenberger wurde 1938 zum ersten Pfarrvikar ernannt. Die Einsegnung der Kirche nahm am 9.11.1930 Dechant Josef Lieblang, seit 1929 Pfarrer in St. Eligius in Völklingen, vor.

An der St. Bonifatius Kirche läßt sich die Entwicklung im Kirchenbau in Püttlingen und Köllerbach seit 1888 sehr gut verfolgen. 1929/30, nur 20 Jahre nach der St. Sebastianskirche erbaut, ist hier sehr deutlich der Wandel von Baukonzeption und Baustil erkennbar. Das von dem Mainzer Architekten Anton Falkowski konzipierte Gotteshaus ist nicht wie die anderen im Stil des Historismus erbauten Kirchen in Bundsandstein, sondern in verputztem Kunststein ausgeführt.

Der Kirchenraum besteht aus einem großen rechteckigen Saal, der nicht durch Stützmauern oder Säulen untergliedert ist und auch keine historisierenden Gliederungselemente oder Bauformen aufweist. Ebenso fehlen hier auch die Seitenschiffe; diese sind nur durch zwei den Langhausmauern vorgelagerten schmalen Gängen angedeutet, die durch Pfeiler vom Langhaus abgetrennt sind. Durch diese Baukonzeption ergibt sich eine Gliederung der Kirche in nur zwei Gebäudeteile, die zum Gottesdienst genutzt werden: dem Chor und dem Langhaus. Es entsteht so eine breite, einschiffige Saalkirche, deren mit einer tonnenartigen Decke ausgestatteter Chor in eine Rundapsis mündet.

Der Chor nahm den Hochaltar auf, der noch aus der alten St. Michaelskirche, der Vorgängerkirche des Köllertaler Domes, stammte. Er war 1872 als gotischer Kreuzaltar von dem Bildhauer Ernst aus Koblenz gefertigt worden und fand zunächst als Seitenaltar in der neuen Kirche Verwendung. Dann kam er wieder als Hauptaltar nach St. Bonifatius. Mehrfach umgestaltet blieb von ihm nur noch der Altartisch mit einem Kreuz.

1992 wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten an Mauerwerk und dem Boden des Kircheninneren notwendig. Darüber hinaus erfolgte eine Umgestaltung des Altarraumes nach den Intentionen des Zweiten Vatikanums. Der Altar wurde noch näher zu den Gläubigen verschoben und dabei zugleich tiefer gelegt. Das Taufbecken rückte man nach rechts in eine Linie mit dem Seitenaltar, so daß ein eigener Taufbereich entstand, in dem die Taufen in einem geschlossenen Kreis von Gläubigen vorgenommen werden können.

Die obere Hälfte der Langhausmauern wird durch buntverglaste Fenster gegliedert, während die Orgelempore die gesamte Breite des Langhauses im Eingangsbereich einnimmt. Der quadratische Turm befindet sich an der Nord-Ost Seite der Kirche, ist also nicht in die Hauptfassade integriert und endet in einem Turmhelm mit Pyramidendach und aufgesetztem Turmknopf.