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Das einzige Redemptoristinnen - Kloster in Deutschland wurde in den Jahren 1956-1960 in der Nähe der Kreuzkapelle nach Plänen des ungarischen Architekten György Lehoczky erbaut und von dem Püttlinger Ehrenbürger Kardinal Dr. Josef Clemens Maurer konsekriert.

Lehoczky entwickelte die traditionelle mittelalterliche Klosteranlage durch Verwendung moderner Architekturelemente, vor allem durch Bogenformen, weiter und passte das Bauwerk so in die hügelige Landschaft ein.
Der augenfälligste Gebäudeteil ist die Klosterkirche mit ihrem aufschwingenden Dach, bei dem Lehoczky sich stilistisch an die Wallfahrtskirche von Le Corbusier in Ronchamp bei Belfort anlehnte. Es handelt sich um eine Doppelkirchenanlage, bei der die beiden Kirchenschiffe senkrecht aufeinander stoßen. In ihrem Schnittpunkt liegt der Altarraum. Von hier aus wird erst der Blick auf das zweite Kirchenschiff frei, das den Klosterschwestern wegen der strengen Klausur bis zum 2. Vatikanum allein vorbehalten blieb.

Das Kirchenschiff steigt in Stufen bis zu einer Höhe von 20 Metern auf und wird im Altarraum von drei beeindruckenden Fenster durchbrochen.

Lehoczky unterteilte das fünf Meter im Durchmesser messende runde Christusfenster an der Westwand durch schräge Metallstreifen in unterschiedlich große Felder. Mittelpunkt des Bildes mit seinem grau-weißen Grund ist die rot eingefasste Christusfigur in Blau und Gelb, zu deren Füßen fünf Frauen zu erkennen sind, von denen vier Lampen in ihren Händen tragen und zur Christusfigur emporschauen, während die fünfte keine Lampe in Händen hält. Diese Darstellung erinnert an das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen. Gleichzeitig ist das Fenster ein Sinnbild für den Orden der Redemptoristinnen, der Kongregation des heiligen Erlösers.

Blickt man weiter nach rechts zum Altar, fällt darüber das Dreifaltigkeitsfenster ins Auge. Seine drei spitzwinkligen Dreiecke gehen leicht ineinander über und zeigen von oben gesehen Auge, Kreuz und Taube, die Symbole der Dreifaltigkeit.

Neben diesen beiden Fenstern ist das Marienfenster an der Ostwand der Kirche ein weiteres herausragendes Kunstwerk Lehoczkys. Das Fenster mit einem Durchmesser von 2,80 m zeigt Maria in einem Strahlenkranz mit Krone und Stab auf einer Mondsichel stehend. Ein siebenköpfiger Drache windet sich um die Mariengestalt, die ihn mit dem Stab zu erstechen scheint. Der Sieg des Guten über das Böse wird mit dieser Darstellung symbolisiert.